EMSCHER-KONGRESS 2022: ERFOLGE FEIERN – ZUKUNFT GEMEINSAM GESTALTEN
Im Rahmen verschiedener Fachbeiträge beleuchteten Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis die Transformation der Region durch Emscher-Umbau und Städtebauförderung sowie zukünftige Herausforderungen urbaner Transformationsprozesse aus soziologischer und planerischer Perspektive.
Region im Wandel Diskussionsrunde
Neben den wasserwirtschaftlichen und städtebaulichen Leistungen in der Region standen insbesondere die Veränderungen auf kommunaler Ebene sowie der Wandel der Region von einer Industrie- hin zur Wissenschafts- und Innovationsregion im Fokus der Gesprächsrunde.

„In der Städtebauförderung geht man davon aus, dass ein Euro Fördermittel sieben Euro private Investitionen nach sich ziehen. Das bedeutet ein enormes Investitionspotenzial in der Region.“
Thomas Lennertz
Abteilungsleiter Stadt- und Flächenentwicklung MHKBG NRW
„436 Kilometer Kanäle, 3 große Pumpwerke, zahllose kleine Pumpwerke, über 400 Einzelprojekte – all dies voll im Zeitplan von 30 Jahren umgesetzt.“
Prof. Dr. Uli Paetzel
Vorstandsvorsitzender Emschergenossenschaft & Lippeverband
„Transformation ist immer auch sehr eng verbunden mit dem Begriff der Innovation. Innovationen sind Basis und Treiber von Transformationsprozessen.“
Prof. Dr. Uta Hohn
Ruhr-Universität Bochum
„Für mich ist der Umbau der Emscher eigentlich sinnbildlich für das Thema Kooperation, Kommunikation und Zusammenarbeit. Denn wenn man den Umbau der Emscher tatsächlich nur als wasserwirtschaftliches Projekt betrachtet hätte, dann hätten wir nicht all das erreicht, was der Fluss mittlerweile in den Städten bewirkt.“
Stefanie Hugot
Leiterin Referat Stadtplanung Stadt Gelsenkirchen:Prof. Christa Reicher Die große Transformation der Emscher-Region. Von Eigenarten, Formaten und Zukunftspfaden
Prof. Christa Reicher beleuchtete in ihrem Ankervortrag den facettenreichen Wandel der Emscher-Region und analysierte, wie das Großprojekt Emscher-Umbau erfolgreich umgesetzt wurde, welche Faktoren hierzu beitrugen und welche zukünftigen Entwicklungen zu erwarten sind.

„Das Ruhrgebiet hat mit dem Emscher-Umbau unter Beweis gestellt, dass es Innovation kann. Der Emschergenossenschaft kann man dazu nur gratulieren, weil sie eben die Chance genutzt hat, die Modernisierung einer Abwasserinfrastruktur mit zukunftsfähigen Konzepten der Stadt- und Landschaftsentwicklung zu verknüpfen.“
Prof. Christa Reicher
RWTH Aachen
Prof. Dr. Heinz Bude Was kommt nach dem Strukturwandel?
Aus soziologischer Sicht betrachtete Prof. Heinz Bude den Wandel der Region und berichtete über aktuelle und zukünftige Herausforderungen in Stadträumen, die eng verknüpft sind mit Themen wie Resilienz, modernen Lebensweisen, Identifikation und Lebensqualität.

„Industrienatur und Industriekultur, das sind die beiden Begriffe die aus dieser Region nach Europa gegangen sind, die in der Weltdiskussion eine große Rolle gespielt haben und auch noch spielen.“
Prof. Dr. Heinz Bude
Universität Kassel
Dr. Julian Petrin Emscher übermorgen. Auf dem Weg in die nächste Dimension des Umbaus
Dr. Julian Petrin berichtete in seinem Vortrag von den Dimensionen vergangener und zukünftiger Transformationsprozesse in Metropolregionen und den damit verbundenen neuen Herausforderungen, die sich aus planerischer Sicht ergeben.

„Ich will […] Mut machen diese Transformation wirklich in großräumiger Dimension und mutig anzugehen, denn sie reiht sich ein in eine, was wir nennen als PlanerInnen, die Wiederkehr des großen Maßstabs.“
Dr. Julian Petrin
Gründer urbanista & Nexthamburg e. V.